Universität Bremen Neubau Hörsaal- und Veranstaltungszentrum
Die Universität Bremen steht bis heute als Modell für die Demokratisierung der akademischen Ausbildung, Interdisziplinarität, gesellschaftliche Relevanz und Praxisnähe. Konzepte der Transparenz und der Mitgestaltung prägten als Leitgedanke den Ausdruck der damaligen Gebäude mit ihren flexibel teilbaren Grossräumen, den Verzicht auf Hörsäle und die universell verfügbare technische Infrastruktur.
Die Planungsgeschichte der Universität Bremen kann als fast ideales Anschauungsbeispiel für städtebauliche Tendenzen in Deutschland seit den 60er Jahren verstanden werden. Die Universität, zunächst als architektonische, strukturalistische Grossform am Stadtrand errichtet, bettet sich heute immer mehr in den ihn erst später umgebenden eher traditionell geformten Stadtkörper ein.
Aus dem Zentrum der Universität transportieren wir das omnipräsente Thema von Raum, Struktur und Infrastruktur, in eine neue vertikale Ordnung, dessen Architektur sich, wie der Bestand aus den sechziger Jahren, nie um Repräsentation zu kümmern hat, sondern sich vielmehr an seinem Leistungsvermögen messen lässt.
Der Neubau bietet drei offene Plattformen für die grossen öffentlichen Raumgefässe an:
• Erste Plattform: Hochschulfoyer für Kongresse, internationale
Forschungskooperationen, Ausstellungen und Tagungen.
• Zweite Plattform: drei kombinierbare, kleinere Hörsäle.
• Dritte Plattform: Audimax
Als vertikaler Abschluss werden darüber die Seminarräume und zuoberst die Büroräumlichkeiten der Geistes- und Sozialwissenschaften um einen zentralen Innenhof organisiert. Die offenen Plattformen sind frei bespielbar und die Hörsäle verstehen sich als eigentliche Einbauten, ähnlich überdimensionaler Möbel, die unabhängig von der Tragstruktur jederzeit ergänzt, verändert oder auch wieder abgebaut werden können.
Team: Wim Eckert und Piet Eckert mit André Passos, Giulio Branca, Bojana Miskeljin, Félix Mayaux, Takato Matsunami
Landschaftsarchitektur: Hager Partner AG, Zürich
Bauingenieurwesen: Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich
Gebäudetechnik / Nachhaltigkeit: EBP Schweiz AG, Zürich
Brandschutzplaner: Gruner GmbH, Stuttgart