Stadtmission Berlin

3. Preis, Wettbewerb, 2018/2019

Für die offene Stadt

Das Areal der Berliner Stadtmission ist durch eine sehr heterogene Bausubstanz gekennzeichnet. Zusammen stehen diese unterschiedlichen Bauten aber in einem gemeinsamen zusammenhängenden und grossen Stadtgarten mit wunderbarer Baumsubstanz.

Wir schlagen vor, an der Nordostecke des Areals Häuser für eine offene und diverse Stadt zu entwerfen, für eine Stadt, in der man Menschen begegnet, sie einlädt und ihnen eine Heimat in Gemeinschaft gibt.

Wir lesen den Masterplan als in Serie gestellte Häuser, die zusammen zwar ein bauliches Ensemble bilden, in ihrer Architektur aber ihre eigenen Identitäten zulassen; also keine grosse Geste bilden, sondern eine Entwicklung in einzelnen Schritten unterstützen. Zusammen bilden sie eine nachbarschaftliche Formation unterschiedlicher Nutzung und Öffentlichkeiten.

Isometrische Darstellung des Gesamtkomplexes 1:500
Isometrische Darstellung des Gesamtkomplexes 1:500

Das Gebäude besteht aus einem Flachbau mit zwei oberirdischen Geschossen und einem Hochbau mit sieben oberirdischen Geschossen. Beide sind als Massivbau konzipiert und haben ein gemeinsames Untergeschoss.

Neben einem Veranstaltungszentrum und einem daran angebundenen Nachbarschaftszentrum auf der unteren Ebene, gibt es auf der mittleren Ebene Platz für einen Festsaal sowie weitere Aufenthaltsmöglichkeiten. Auf der oberen Ebene befinden sich die Wohnparteien und Büros.

Axonometrie
Axonometrie

Veranstaltungszentrum

Mit einer grosszügigen Lobby wird im Erdgeschoss das Veranstaltungszentrum fast allseitig nach aussen angebunden. Wartebereiche, Informations- und Rezeptionstheke sowie eine grosse Raumtreppe verbinden die Eingangsfunktionen mit dem im Untergeschoss angeordneten Cateringbereich. Die Raumtreppe kann gleichermassen als zusätzlicher Raum für Anlässe, als auch als Raum für Pausen und Verköstigungen (Sitzstufen) genutzt werden.

Foyer und Cateringfläche
Foyer und Cateringfläche

Soziales Wohnen - Micro-Wohnen

Soziales Wohnen bedeutet, neben den heute extrem ökonomischen Grundbedingungen für Erstellungskosten und den daraus resultierenden äusserst kompakten Flächenzuschnitt der einzelnen Einheiten, auch, dass die Einheiten eine Form der Gemeinschaftlichkeit offerieren müssen.

Wir schlagen vor, die unterschiedlichen Wohnungstypen untereinander zu mischen. Aus einem Micro-Apartment kann so mittels Zuschalten eines Zimmers auch eine 2-Zimmer Wohnung entstehen. Ähnlich alten Familienhotels, bei denen Zimmer über eine doppelseitige Türe zuschaltbar sind, kann sowohl der Rhythmus als die Verteilung situativ angepasst werden. Die Micro-Apartments können dabei zu gemeinsamen möblierten Gangnischen geöffnet werden, die für nachbarliche Treffen dienen.

Entscheidend dabei ist, dass mit sehr wenig Aufwand die Enge einer Kleinwohnung um solche Nischen erweitert werden kann. Nutzen und Funktion werden hier durch die Bewohner "autonomisiert".

Micro-Wohnung mit der Möglichkeit für ein zuschaltbares Zimmer
Micro-Wohnung mit der Möglichkeit für ein zuschaltbares Zimmer

Stadtmission Berlin

Restricted Competition
2018
3rd prize
Address

Lehrter Straße 68
10557 Berlin
Germany

Client
Verein für Berliner Stadtmission
Team
Piet Eckert, Wim Eckert, André Passos, Ana Maestu, Takato Matsunami, Bojana Miskeljin
Collaboration

Bauleitung/Baumanagement: Sedeño Bauplanung GmbH, Berlin

Bauingenieur: EBP Schweiz AG, Zürich

HLKS-Planer: EBP Schweiz AG, Zürich

Landschaft: Rehwaldt Landschaftsarchitekten AG, Dresden

Nachhaltigkeit: EBP Schweiz AG, Zürich