Schulhaus Hofacker

Zürich, Wettbewerb 2014, 1. Preis, Projekt und Ausführung Neubau 2015-2021

Die in Teilen denkmalgeschützte Schulanlage Hofacker im Quartier Hirslanden besteht aus dem 1898 erbauten Schulhaus mit Turnhalle von Friedrich Wehrli und einem zweiten Turnhallentrakt aus dem Jahre 1938 von Stadtbaumeister Hermann Herter. Die Anlage bietet heute zuwenig Platz für einen zeitgemässen Schulbetrieb und ist sanierungsbedürftig. Die Schulanlage soll in Zukunft auch dem Quartier zur Nutzung offenstehen.
 
Zwischen den beiden geschützten Schulhäusern wird der zweigeschossige freistehende Neubau gesetzt. Die Gebäudeflucht des Wehrlibaus aufnehmend, ergänzt er als passgenauer Mittelbau das Ensemble. Turnhalle, Erdgeschossnutzungen und Schulgeschoss werden in einem kompakten Bau zusammengefasst, welcher die unglückliche bauliche Verbindung der beiden Epochenbauten aufhebt und einen Durchfluss der Aussenräume ermöglicht.

Das Volumen des Neubaus ordnet sich klar und respektvoll den inventarisierten Bauten von Herter und Wehrli unter. So entsteht ein quartierveträgliches Ensemble. Neu zugewiesene Teilbereiche im Aussenbereich gliedern in direktem Zusammenhang Schulhausnutzung und dazugehörige Aussenfläche.

Bestand und Neubau bilden einen architektonischen Dreiklang unterschiedlicher Dachlandschaften: Der „Wehrlibau“ mit seinem klassischen und komplexen Walmdach mit Giebellukarnen, der „Herterbau“ mit seinem beinahe flachen Walmdach, und der Erweiterungsbau mit seinem seriellen und flachen Satteldach mit aufgefalteten Oberlichtern nehmen nicht nur aufeinander Bezug, sondern reagieren auch auf die dominanten Dachformen des Stadtquartiers.

Schwarzplan

Schwarzplan

Die Tragstruktur der Dreifachhalle ragt aus dem Boden und bildet als Teil des Erdgeschosses eine natürliche Tageslichtdecke. Auf dem ersten Obergeschoss kommen alle Schulzimmer für die Sekundarstufe zu liegen. Unter diesem neuen Dach entsteht eine Lernlandschaft, in welcher die mittig liegenden Schulzimmer jeweils beidseitig belichtet werden und so eher an Lernateliers als an klassische Schulzimmer erinnern.

Während unter dem Dach eine neue Lernlandschaft entsteht, sind die öffentlichen Funktionen und Spezialräume wie Foyer, Bibliothek und Schulküche im Erdgeschoss untergebracht. Über eine grosszügige Treppenanlage gelangt man einerseits in den Schulbereich im 1. Obergeschoss, andererseits in den unterirdischen Sportbereich. Das Schulgeschoss im 1. OG wird durch Klassenzimmer und Gruppenräume, die sich um eine grosszügige Mittelzone gruppieren, definiert. Die Mittelzone wird zu einem bespielbaren und nutzbaren Bereich ausgebildet. In der Folge kann der Unterricht bei Bedarf auf die Erschliessungszone im Inneren ausgeweitet werden.

Strukturmodell, Foto: Jon Naiman

Strukturmodell

Foto: Jon Naiman
Querschnitt

Querschnitt

Materialisierung
Die Massivität und Solidität der äusseren Erscheinung des Werter- und Herterbaus bilden die Grundlage für die Materialisierung des Neubaus. Bestehende Materialien werden aufgenommen und neu interpretiert. Damit gliedert sich der Neubau als dritter Schulbau gleichwertig zwischen Herter- und Wehrlibau ein.

Die Fassade ist als monolithische, vor Ort hergestellte, zweischalige Sichtbetonkonstruktion geplant. Dabei ist die äussere Fassadenschale ein Abbild der inneren Tragstruktur. Diese definiert das Volumen und stärkt die feingliedrigen Betonbereiche im Wechselspiel mit den differenziert gestalteten Rahmenelementen.

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Eingangsbereich/Foyer Erdgeschoss, Sicht zur Haupttreppe, Foto: Rasmus Norlander

Eingangsbereich/Foyer Erdgeschoss, Sicht zur Haupttreppe

Foto: Rasmus Norlander
Haupttreppe, Blick in die Dreifachturnhalle, Foto: Rasmus Norlander

Haupttreppe, Blick in die Dreifachturnhalle

Foto: Rasmus Norlander
Erdgeschoss, Blick von der Bibliothek in die Dreifachturnhalle, Foto: Rasmus Norlander

Erdgeschoss, Blick von der Bibliothek in die Dreifachturnhalle

Foto: Rasmus Norlander
Plan Untergeschoss, Dreifachturnhalle

Plan Untergeschoss, Dreifachturnhalle

Dreifachturnhalle, Foto: Rasmus Norlander

Dreifachturnhalle

Foto: Rasmus Norlander
Umkleideraum im ersten Untergeschoss, Foto: Rasmus Norlander

Umkleideraum im ersten Untergeschoss

Foto: Rasmus Norlander
Grundriss 1. Obergeschoss: Lernlandschaft

Grundriss 1. Obergeschoss: Lernlandschaft

Strukturmodell, Foto: Jon Naiman

Strukturmodell

Foto: Jon Naiman
Modell, Schnitt, Foto: Jon Naiman

Modell, Schnitt

Foto: Jon Naiman
Ausschnitt Dachlandschaft, Foto: E2A

Ausschnitt Dachlandschaft

Foto: E2A
Deckenuntersicht im ersten Obergeschoss/Lernlandschaft, Foto: E2A

Deckenuntersicht im ersten Obergeschoss/Lernlandschaft

Foto: E2A
1. Obergeschoss, Lernlandschaft, Foto: Rasmus Norlander

1. Obergeschoss, Lernlandschaft

Foto: Rasmus Norlander
1. Obergeschoss, Lernlandschaft, Foto: Rasmus Norlander

1. Obergeschoss, Lernlandschaft

Foto: Rasmus Norlander
1. Obergeschoss, Schulzimmer, Foto: E2A

1. Obergeschoss, Schulzimmer

Foto: E2A
1. Obergschoss, Schulzimmer, Foto: Rasmus Norlander

1. Obergschoss, Schulzimmer

Foto: Rasmus Norlander
1. Obergschoss, Schulzimmer; Blick zum bestehenden Schulhaus von Friedrich Wehrli., Foto: Rasmus Norlander

1. Obergschoss, Schulzimmer; Blick zum bestehenden Schulhaus von Friedrich Wehrli.

Foto: Rasmus Norlander
1. Obergeschoss, Schulzimmer, Foto: Rasmus Norlander

1. Obergeschoss, Schulzimmer

Foto: Rasmus Norlander

Schulhaus Hofacker

2021
Restricted Competition
2014
1st prize
Address

Hofackerstrasse 45
8032 Zürich
Switzerland

Client
Stadt Zürich
Realization
2018
2021
Team
Piet Eckert, Wim Eckert, Claudio Aquino, Tobias Weise, Julia Berger, Bojana Miskeljin, Alexander Zippold, Marcel Winter, Marcel Baumann, Philipp Bütof, Michelle Badrutt, Juliane Schwarz, DeQualés Thompson, Edward Vincent
Collaboration

Client: Stadt Zürich, Immobilien-Bewirtschaftung, represented by Amt für Hochbauten der Stadt Zürich
Construction Management: Cockpit Projektmanagement AG, Zürich
Structure: Schnetzer Puskas Ingenieure AG, Zürich
MEP: H & P Haerter und Partner AG, Zürich
Building Physics: Buri Bauphysik & Akustik AG, Volketswil
Electrical Engineering: Gähler und Partner AG, Ennetbaden
Landscape: Ganz Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich